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Die Eugen-Kolisko-Akademie

Anthroposophische Medizin

Anthroposophische Medizin wird in Europa an 15 Krankenhäusern und ambulant von mehreren tausend Ärzten praktiziert. Sie entspricht nicht nur einem Bedürfnis immer breiterer Bevölkerungskreise; sie ist auch für viele Mediziner der Weg geworden, sich zum Arzt zu entwickeln. Der Anthroposophische Arzt will Forscher werden, der aus gesteigerter Natur- und Menschenerkenntnis die Heilmittel in der persönlichen Begegnung mit dem Patienten findet. Das Vertrauen, das ihm der Patient entgegenbringt, wird zur Initiative, nach einem Weg zu suchen, der die Anteilnahme am Patienten und den Willen, zu heilen, ständig weiterentwickelt. Der Beruf wird Schulungsweg der eigenen Persönlichkeit, die sich in der Patienten-Begegnung bewährt.

Geschichte

Thomas McKeen (1953 – 1993) war Internist, Oberarzt in der Filderklinik bei Stuttgart und anthroposophisch-medizinischer Lehrer. Er gründete 1987 das Anthroposophische Ärzteseminar (heute: Eugen-Kolisko-Akademie). Die Initiative dazu ging vom Vorstand der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland und dem damaligen Leiter der Inneren Abteilung der Filderklinik Dr. med. Jürgen Schürholz sowie vom Verband anthroposophischer Kliniken in Deutschland aus. Diese beiden Menschengruppen und ebenso die Akademieleitung sind Mitarbeiter der Medizinischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum in Dornach/Schweiz.

Im Laufe der Jahre haben sich ehemalige Teilnehmer aus enger Verbundenheit mit unserer Arbeit zu einem Förderverein zusammengeschlossen, wodurch wir von einem weiteren, uns besonders nahestehenden Menschenkreis getragen sind.

Eugen Kolisko

Geboren 1893 in Wien als Sohn des Pathologen Prof. Alexander Kolisko und der Pianistin Amalie Kolisko geb. Freiin von Eschenburg. Gestorben 1939 in London. Studium der Medizin in Wien. Promotion 1917. Seit 1914 Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft.

1920 beendete Eugen Kolisko seine Tätigkeit im Institu für Klinische Chemie an der Universität Wien und folgte dem Ruf Rudolf Steiners in das Lehrerkollegium der 1919 gegründeten Freien Waldorfschule in Stuttgart, wo er die für ihn geschaffene Stelle des Schularzteseinnahm. Daneben wurde er bald der führende Repräsentant der goetheanistischen Naturwissenschaft. Er entwickelte die "Hypothesenfreie Chemie", eine neue Systematik der Zoologie, entwickelte ein Heilmittel für Maul- und Klauenseuche. Er verwirklichte als Erster die methodischen Hinweise Rudolf Steiners zur Reform des Medizinstudiums durch die Plastisch-musikalisch-sprachliche Menschenkunde. Dies ist die methodische Grundlage der Eugen-Kolisko-Akademie.

Rudolf Steiners Urteil über Eugen Kolisko: "Der naturwissenschaftliche Phänomenalismus hat in Kolisko einen Verfechter, der diese Seite des anthroposophischen Denkens überall aus der unbefangenen Sach-Erkenntnis objektiv entwickelt. Man hat bei Kolisko nirgends das Gefühl, dass er von vornherein Anthroposophie in seine Welt-Erkenntnis hineinträgt, sondern überall das, dass er in einem sachgemäßen, aber intimen Denken aus den konkreten Problemen die anthroposophische Anschauung gewinnt. Dabei ist er innig als Persönlichkeit mit seinen Problemen verwachsen, so dass für mein Gefühl man ihm gegenübersteht als einer durch und durch wissenschaftlich überzeugend wirkenden Persönlichkeit. Wenn ich von ihm so sprechen höre wie diesmal über freies Geistesleben, dann habe ich die Empfindung: der redet bis ins Herz hinein wahr; und in dieser Wahrheit lebt er sich restlos aus." (Eugen Kolisko. Auf der Suche nach neuen Wahrheiten. Goetheanistische Studien. Stuttgart 2013)